Höhenarbeiter als kostengünstige und effiziente Alternative
Angesichts immer knapper werdender Freiflächen, stetig wachsender Grundstückspreise und dem zunehmenden Bedarf an bezahlbaren Wohn-, Büro- oder Produktionsräumen wachsen neu entstehende Gebäude zusehends in den Himmel. Was aber, wenn die Beschaffenheit des umliegenden Geländes, die unmittelbare Nachbarschaft bereits fertiger Häuser oder sonstige Gegebenheiten die Anfahrt, Positionierung und Inbetriebnahme von Baumaschinen bzw. das Aufstellen und Verankern von Gerüsten unmöglich machen? Dann ist dies ein klarer Fall für so genannte Höhenarbeiter.
Preiswert, flexibel, vielseitig
Sie stellen nicht nur eine kostengünstige und effektive Alternative zur Nutzung preisintensiver Arbeitsgeräte dar, sondern zeichnen sich auch durch hohe Flexibilität und vielfältige Einsatzmöglichkeiten aus. Nicht immer nämlich entscheidet die Dimension eines Bau- oder Sanierungsobjektes über die Beschäftigung von Höhenarbeitern. Ebenso häufige Gründe für eine Investition in entsprechend geschultes Personal sind außergewöhnlich beschaffene Fassaden, Untergründe oder Baumaterialien sowie Tätigkeiten, die eine spezielle Ausbildung erfordern (siehe www.pigo-extremtechnik.de).
Ausbildung nach festgelegtem Standard
Aus diesem Grund ist "Höhenarbeiter" auch kein Lehrberuf, sondern eine Qualifikation, die bereits ausgelernte Personen zusätzlich erwerben können. Die diesbezüglichen Lehrgänge richten sich nach den nahezu weltweit geltenden Standards der britischen "Industrial Rope Access Trade Association" (IRATA). Deren Hauptaugenmerk liegt auf den besonderen Bedingungen von vertikalem oder horizontalem Arbeiten. Darüber hinaus bekommen zukünftige Höhenarbeiter die Grundlagen der Seiltechnik, die Anwendung von Rettungsmaßnahmen und die Wartung der Ausrüstung gelehrt.
Einsatz nach beruflichem Können
Basis für die praktische Anwendung dieser Kenntnisse sind jedoch stets die Fähig- und Fertigkeiten, die Höhenarbeiter während ihrer zuvor abgeschlossenen Berufsausbildung erworben, gefestigt und vertieft haben. Dementsprechend können sie sowohl die klassischen Bautätigkeiten eines Maurers, Zimmerers oder Spenglers ausführen als auch Installations-, Goldschmiede-, Schlosser- oder Glaserarbeiten übernehmen oder als Reinigungskräfte arbeiten. Die aus jener Vielfalt resultierenden Einsatzorte für qualifizierte Höhenarbeiter reichen vom Kirchturm bis zum Windrad; können aber auch in schwer zugängliche Höhlen oder Staubecken führen - je nachdem, welche Aufträge dort zu erledigen sind.
Sicherheit als oberstes Gebot
Doch egal, ob hoch hinaus oder tief hinab: Priorität bei jeder Art von Tätigkeit haben der Schutz von Leben und Gesundheit. Die diesbezügliche Prävention beginnt mit dem Abschätzen des Risikos, dem Prüfen der Ausrüstung, der Erstellung eines Evaluierungsplanes und der Ausarbeitung eines Rettungskonzeptes. Erst dann startet die eigentliche Höhenarbeit - die zugleich immer auch Teamarbeit ist, denn die Beteiligten sind darauf angewiesen, sich gegenseitig zu sichern und zu helfen.
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