Unterschiedliche Arten von Estrich kurz erläutert
Estrich-Arten
Einbau- und Verlegetechnik
Estrich-Ausführungen
Im Bereich Estrich gibt es vieles, das dem Laien nicht verständlich ist. Begriffe beispielsweise, die er schon einmal gehört hat wie, Trockenestrich, Fließestrich oder schwimmender Estrich, die er jedoch nicht genau erklären kann. Mit diesem Beitrag wollen wir Klarheit in die Begriffsvielfalt bringen und etwas Aufklärungsarbeit leisten. Rauhe Oberflächen von Betonböden und Massivdecken sind meist ungeeignet für das Verlegen des Bodenbelags. Um Unebenheiten zu beseitigen, wird deshalb eine Ausgleichsschicht von einigen Zentimetern Dicke benötigt, den Estrich eben. Wollen Sie wissen, welcher Estrich für welchen Belag geeignet ist, dann klicken Sie hier.
Estrich-Arten
Zement-Estrich (ZE) ist die am meisten verwendete Estrich-Art. Fast jeder zweite Estrich ist ein
Stark im Kommen in den vergangenen Jahren war der Anhydrit-Estrich (AE). Das liegt daran, daß der Estrich eine kürzere Bauzeit (früh begeh- und belastbar) benötigt, ökologisch und
biologisch unbedenklich ist und sich sauber und ohne extremen körperlichen Einsatz einbringen läßt.
Einen sehr geringen Marktanteil hat der Magnesia-Estrich (ME). Dafür hat dieser Estrich einige Eigenschaften, die ihn für spezielle Anforderungen prädestinieren.
Wenig hergestellt wird auch der Gussasphalt-Estrich (GE). Dabei sprechen einige Eigenschaften deutlich für ihn. Die Verlegung kann unabhängig von Witterung und Temperatur erfolgen und es entsteht keine längere Wartezeit, da nach dem Erkalten des Gussasphalt-Estrichs sofort mit den weiteren Arbeiten begonnen werden kann (belegreif bereits nach einem Tag). Der Estrich hat zudem gute Wärme- und Schallschutzeigenschaften, ist geruchlos, staub- und wasserfrei und nahezu dampfdicht. Daher ist er auch sehr gut in Naßräumen zu verwenden.
Einbau- und Verlegetechnik
Dieser Estrich zeichnet sich durch leichten Einbau und die selbstnivellierende Oberfläche aus. Fließestrich wird als Trockengemisch z.B. in Silos angeliefert, an der Baustelle unter Zugabe von Wasser angerührt und mit entsprechenden Mischpumpen zur Einbaustelle gefördert. Der Einbau von Fließestrich erfolgt ohne große körperliche Anstrengung. Er muss nicht verdichtet werden und das Abziehen der Oberfläche entfällt. Als Fließestrich eignet sich besonders der Anhydritestrich, aber auch Zementestrich wird als Fließestrich geliefert und eingebaut. Fließestriche können nach zwei Tagen begangen und nach fünf Tagen belastet werden. Bei allen Fließestrichen ist auf eine ausreichend lange Austrocknungszeit zu achten.
Trockenestrich bzw. Trockenunterboden oder Fertigteilestrich besteht aus vorgefertigten Elementen in Form von Platten, die im Verband verlegt und im Fugenstoß verklebt werden. Die einzelnen Elemente bestehen zum Beispiel aus miteinander verklebten Gipskartonplatten, aus Gipsfaserplatten oder Holzspanplatten. Viele Platten besitzen zudem eine aufkaschierte Dämmstoffschicht aus Polysterol-Schaum oder anderen Dämmstoffen auf der Plattenunterseite. Trockenestrichsysteme sind leicht zu verlegen, sofort begehbar und bringen keine Feuchtigkeit in das Gebäude ein. Für weitere Informationen über Trockenestrich schauen Sie sich auch unseren Artikel "Estrich-Elemente in Eigenarbeit verlegen" an.
Estrich-Ausführungen
Dieser Estrich wird im Verbund mit dem Verbund mit dem tragenden Untergrund hergestellt. Verbundestrich kann unmittelbar als Kellerboden oder Garagenboden genutzt werden. Zusätzlich kann er auch mit einer Beschichtung oder einem Belag versehen werden. Als Verbundestrich eignen sich alle Estrich-Arten. Die Estrichdicken liegen üblicherweise je nach Nutzungszweck, Estrich-Art und Korngröße des Zuschlages zwischen 20 mm und 70 mm. Der Verbundestrich wird nach verwendetem Bindemittel, der Festigkeits- und Härteklasse, der Estrichkonstruktion und der Dicke bezeichnet (z.B. Estrich DIN 18560 - ZE 20 - V 30).
Dieser Estrich wird durch eine Trennschicht vom Untergrund getrennt. Ein Estrich auf Trennschicht kann bereits als Boden fungieren, aber auch die Aufnahme einer Beschichtung oder eines Belages ist möglich. Einsatzgebiete sind z.B. in Heizräume, Wasch- und Trockenräume oder Lagerräume. Auf einer Trennschicht können alle oben beschriebenen Estricharten verwendet werden. Als Trennschichten werden Polyethylenfolien, Bitumenpapier oder Rohglasvliesbahnen verwendet. Sie sind, außer bei Gußasphalt, zweilagig zu verlegen. Eine Lage kann bei Untergeschoßräumen beispielsweise auch als Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit ausgeführt werden. Durch die zweilagige Verlegung der Trennschicht wird die Entkopplung des Estrichs vom
Untergrund gesichert und eine spannungsfreie Bewegung auf der Unterlage ermöglicht. Ein umlaufend fünf Millimeter dicker Trennstreifen an den Wänden verhindert eine Einspannung. Die Estrichmindestdicken betragen bei Gussasphaltestrich 20 mm, bei Anhydritestrich 30 mm und bei Zementestrich 35 mm. Estrich auf Trennschicht wird, analog dem Verbundestrich, z.B. wie folgt angegeben:
Dies ist der viel beschriebene schwimmende Estrich. Er wird über einer Dämmschicht eingebaut und hat keine unmittelbare Verbindung mit den angrenzenden Bauteilen, er "schwimmt" sozusagen. Der schwimmende Estrich hat sowohl gute Schallschutz- als auch Wärmeschutzeigenschaften. Er dient aber insbesondere zur Verbesserung der Trittschalldämmung. Auf einem schwimmenden Estrich können alle Estricharten verwendet werden. Der Estrich ist auch für die Lastverteilung über dem Dämmstoff zuständig. Der Dämmstoff kann je nach erforderlicher Dicke ein- oder mehrlagig sein. Als Dämmschichten werden Dämmstoffe aus mineralischen und pflanzlichen Fasern sowie aus Schaumkunststoffen wie Polysterol und Polyurethan (PUR) verwendet. Dabei ist auch eine kombinierte Trittschall- und Wärmedämmung aus zwei Einzellagen möglich. Beim mehrlagigen Einbau von Dämmschichten ist auf einen Versatz der Plattenstöße sowohl in Längs- als auch in Querrichtung zu achten. Als Dämmstoffabdeckung werden Polyethylenfolien oder Bitumenpapier verwendet. Die Estrichdicken sind von der Dicke der Dämmstoffschicht, deren Zusammendrückbarkeit sowie dem Belag abhängig. Die Dicke
bei Gussasphaltestrich beträgt mindestens 20 mm, bei Anhydrit- und Zementestrich 35 mm. Der schwimmende Estrich wird beispielsweise folgendermaßen angegeben:
Heizestrich ist ein schwimmender Estrich, der zur Aufnahme von Heizelementen für die Raumheizung sowie der Wärmespeicherung dient. Je nach Lage der Heizelemente werden Heizestriche in die Bauarten A, B, C unterteilt.
Bauart A:
Heizelement
innerhalb
der Estrichschicht.
Bauart B:
Heizelement innerhalb
der profilierten
Dämmschicht.
Bauart C:
Heizelement innerhalb
der separaten
Estrichausgleichsschicht.
Der Heizestrich muß grundsätzlich den Anforderungen des schwimmenden Estrichs genügen. Die Dicke der Estrichschicht richtet sich nach der Bauart. Die Überdeckung der Heizelemente muß jedoch mindestens 45 mm betragen. In der Bezeichnung des Heizestrichs wird zunächst der verwendete Estrich mit der
Festigkeitsklasse angegeben (hier ZE 20). Es folgen die Konstruktionsbezeichnung (S) und Überdeckungshöhe der Heizelemente (hier 50). Der Zusatz H steht für Heizestrich.
Rohrleitungen unter schwimmenden Estrichen
Wärmegedämmte Rohrleitungen im Fußbodenaufbau bergen verschiedene Risiken in sich. Zum einen treten Probleme in Verbindung mit der Trittschall- und Wärmedämmung auf. Größere Probleme bereiten jedoch die hohen statischen und dynamischen Belastungen der Estrichplatte, die insbesondere bei Einzellasten
Die maximale Unterbrechung der Dämmschichten unter der Estrichplatte durch Rohrtrassen bei