Was beim Dachausbau zu beachten ist
Ganz klar: Als Rumpelkammer ist der Dachboden viel zu schade. Auch unter handwerklichen Gesichtspunkten ist der Umbau problemloser, als häufig angenommen wird. Vor Beginn der Ausbauarbeiten ist eine Prüfung ratsam, ob das Dach überall dicht ist. Leckstellen sind nach Fertigstellung der Arbeiten nur unter großen Schwierigkeiten zu beseitigen.
Gestaltungsplan
Nach einer Maß-Aufnahme sollten Sie sich am besten einen maßstabsgerechten
Facharbeiten
Wenn Sie keine Ausbildung oder Fachwissen mit ausreichend handwerklichem Können für Mauerarbeiten, Elektro- und Wasseranschlüsse haben, dann sollten Sie damit unbedingt einen Fachmann beauftragen.
Materialwahl und -bedarf
Bei der Berechnung des Dämmaterials wird die lichte Breite zwischen den Sparren gemessen. Der Handel bietet Dämmstoffe mit unterschiedlicher Isolierwirkung an - unterteilt nach Wärmeleitfähigkeitsgruppen. Diese variieren je nach Art und Aufbau.
Die Isolierung steht am Anfang
Für den nachträglichen Ausbau von Dachgeschossen werden seit der Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) erhöhte gesetzliche Anforderungen gestellt. Diese Anforderungen verpflichten den Eigentümer von Altbauten bei erstmaligem Einsatz oder Ersatz einer Steildachdämmung einen Wärmedurchgangskoeffizienten von mindestens 0,3 W/(m2 K) einzuhalten. Die wärmeübertragenden Außenflächen eines Gebäudes (Wände und Dächer) müssen zudem luftdicht ausgeführt werden. Dabei ist es unbedingt notwendig, Leckstellen zu vermeiden und bei der Verklebung der Dampfbremse die geeigneten Klebebänder zu verwenden. Mehr zu diesem Thema finden Sie in dieser Fachinformation. Nicht belüftete Dächer müssen mit einer Dampfsperrschicht unter der Wärmedämmung versehen sein. Auch diese Forderung kann durch den fachgerechten Einbau aluminiumkaschierter Dämmstoffe bzw. von PE-Folien unter der Dämmschicht erfüllt werden. Sorgen Sie also zunächst für eine ausreichende Wärmedämmung im Bereich der Dachhaut. Die Dicke des zu verwendenden Dämmstoffes ist abhängig von der betreffenden Wärmeleitfähigkeitsgruppe und dem zur Verfügung stehenden Raum zwischen der Unterkante der Sparren und der Dacheindeckung. Mehr über die Dicke der Zwischensparrendämmung und die verschiedenen Dämmstoffe, erfahren Sie in folgendem Beitrag. Neben der Dämmung gegen winterliche Kälte, muss natürlich auch immer die Dämmung gegen sommerliche Hitze im Blick behalten werden. Auch zu diesem Thema haben wir für Sie einen Fachbeitrag ins Netz gestellt.
- Maßaufnahme
Messen Sie genau die lichten Sparrenabstände Ihres Daches. Beachten Sie, daß diese Abstände Sparren zu Sparren gleich sind. Besonders an den Giebelwandanschlüssen und im Bereich von Kaminen sind unterschiedliche Abstände vorhanden. - Zuschnitt
Schneiden Sie den Dämmstoff - auch feste Dämmstoffplatten ausPolystyrol-Hartschaum - grundsätzlich 1-2 cm breiter als den ausgemessenen lichten Sparrenabstand. Mineralfasermatten schneiden Sie am besten mit einem großen Küchenmesser entlang einer Holzlatte. Feste Dämmstoffplatten sägen Sie mit einem eingezahnten Fuchsschwanz entlang einer gezogenen Linie. - Befestigung
Aluminiumkaschierte Mineralfasermatten sind schnell an der überstehenden verstärkten Randfolie mit einem Hand- oder Elektrotacker befestigt. Setzen Sie hierbei alle 5-10 cm eine Tackerklammer. Kleben Sie über die Bahnenstöße die dazugehörigen geeignetenFolienklebestreifen.
A Dachpfannen, B Vierkantleiste, C Unterspannbahn, D Dachsparren,
E Dämmschicht, F Dampfsperre, G Konterlattung, H Span- oder Holzfaserplatte,
I Profilholz
Feste Dämmstoffplatten werden zwischen die Sparren gepreßt. Die Anschlußplatten müssen hierbei dicht aneinander gestoßen werden. Spannen Sie über die gesamte Fläche eine geeignete PE-Folie, die Sie in kurzen Abständen mit Tackerklammern auf den Dachsparren befestigen.
An den Wandanschlüssen ist es notwendig, die Aluminiumkaschierung bzw. die PE-Folie an gedübelten Leisten (Dachlatten) zu befestigen.Wenn Sie eine Verlegung von Profilbrettern zwischen den Sparren vorgesehen haben, werden unter der Dämmstoffschicht Dachlatten an die Sparren genagelt. Daran befestigen Sie dann die PE-Folie und die Profilbretter.
Drei Verkleidungsarten mit Dämmstoff
und Profilholz (vgl. Grafiken)
1.Waagerechte Verkleidung mit verdeckten Sparren
Bei dieser gewählten Form werden die Sparren mit dem Profilholz waagerecht überdeckt. Die Isolierung wird dabei meistens mit einer aluminiumkaschierten Randleistenmatte ausgeführt.
Arbeitsablauf:
- Dachlatten von 2,8 x 4,8 cm um Dämmstoffdicke zurückversetzt innenseitig an die Sparren nageln.
- Dämmstoff, ca. 12 cm dick, stramm zwischen die Sparren einpassen.
- Darüber eine 0,2 mm dicke Polyäthylen-folie (PE-Folie) als Dampfsperre spannen und anheften (entfällt bei aluminium-kaschierten Randleistenmatten).
- Profilholz anbringen.
- Nicht fluchtgerecht verlaufende Sparren mit Latten und Sperrholzplättchen ausgleichen (erforderlich bei Klemmfilz).
2. Waagerechte Verkleidung mit sichtbaren Sparren
Hier werden Isolierung und Verkleidung zwischen den Sparren eingepaßt. Dadurch ergibt sich eine reizvolle Unterteilung der Dachschräge. Isoliermatten und Profilholz werden an den am Dachsparren befestigten Latten gehalten. Eine weitere elegante Möglichkeit ist die Berücksichtigung einer Schattenfuge, rechts und links etwa 12-15 mm Zwischenraum. Nicht vergessen, vorher die Schattenfugenlatte zu streichen! Diese Ausführungen eignen sich als hinterlüftende Schalung - mit zusätzlichem Einbau einer Dampfsperre unter den Profilbrettern - auch für Feuchträumen.
3. Senkrechte Verkleidung mit verdeckten Sparren
Durch diese Art ergibt sich eine vom First bis zum Boden ununterbrochene Verkleidung, welche die Raumhöhe betont. Zwischen den Sparren wird eine Dämmstoffschicht mit einer Dicke von 12-14 cm fest eingeklemmt. Waagerecht aufgebrachte Dachlatten im Abstand von etwa 60 cm nehmen die Befestigung der senkrechten Profilholzbretter auf.
Die Abbildungen zeigen, wie Schalungen am Außenbau und in Feuchträumen hinterlüftet werden. Die dargestellten Abstände gelten selbstverständlich auch für Holzverkleidungen, hinter denen Dämmstoffe eingebaut wurden. Hier muß die Luft zwischen der Dämmstoffschicht und der Verkleidung ausreichend zirkulieren können. Als Mindestabstand sind 2 cm vorzusehen.
(Mit freundlicher Unterstützung der Firma Novus Befestigungstechnik)